Tagebuch

Liebes Tagebuch,
boa, was für ein Gig. Da fragt man sich wirklich warum man sich diesen Sch... doch immer wieder antut. Angefangen hat alles schon im Vorfeld damit, daß wir den Anhänger für die dringend benötigten Bühnenelemente nicht beibekommen haben und ich mit meinem nagelneuen Caddy einspringen musste. Weiter ging es dann damit, daß das ganz neu erworbene Equipment nur unzureichend getestet werden konnte und fand dann seinen "krönenden" Abschluß darin, daß sich während des Gigs die Gesangsanlage, die bisher und uns seit Anbeginn an treue Dienste geleistet hat, permanent überhitzte und notabschaltete. Wie sich jetzt im Nachhinein herausgestellt hat, weil einer der Lüfter den Geist aufgegeben hat.
Für die beteiligten Bands bedeutet das ein gutes Training der Improvisationskünste, da immer wieder an unerwarteter Stelle der Gesang ausfiel und ein Instrumentalpart gefragt war. Zwar konnte durch Aufschrauben des Teils und Davorstellen eines geliehen, schrottreifen Lüfters ein wenig Besserung erreicht werden, aber nur um den Preis eines nervtötenden Dauergeklappers. Hut ab vor den betroffenen Bands (Deafcon 5, Innocence Lost, Free Amps) die diese Herausforderung souverän und mit Humor meisterten. Außerdem musste hierdurch leider die Abnahme des Schlagzeugs, so wie sie eigentlich geplant war, komplett ins Wasser fallen.
Wir müssen wohl trotzdem einen ganz guten Gig hingelegt haben, wie man uns hinterher bescheinigte (bei uns hielt die Anlage komischerweise ohne Störung durch), aber Schmolli und ich als Hauptleidtragende waren am Ende des Abends total mit den Nerven am Ende. Spaß sieht anders aus!
Aber ein Gutes hat so ein Abend ja: Er erinnert einen mal wieder daran, daß es damals eine gute Idee war nicht ins Musikbusiness einzusteigen, sondern das ganze immer "nur" als Hobby zu betreiben.

Liebes Tagebuch,
Gigs im Bonnies sind immer etwas ganz Besonderes, auch wenn man den Laden schon in- und auswendig kennt und ihn mit Fug und Recht "Wohnzimmer" nennen kann.
Diesesmal haben wir hier zum ersten Mal einen "Rock in den Mai" gespielt anstelle der sonst üblichen "Hausband", die sich wohl aus altersgründen almählich zurückzieht.
Hier lernt man immer neue interessante Leute kennen, trifft alte Bekannte wieder und kann Party ohne ende habe. Auch diesmal war der Gig im Bonnies für uns wieder Gelegenheit unser gesamtes Set zu spielen, einschließlich der alten und selten gespielten Sachen. Obendrein haben wir auch wieder ein paar brandneue Sachen ausprobiert und einen ganz netten Jam hingelegt. Ich konnte hierbei auch gleich meine brandneue Sendeanlage einweihen und für Alle war auch dieses mal auch wieder eine gelungene Bonniesnacht.